Mehr Natur war nie

Farbe, Form und Frucht

Piet Oudolf und die New Perennials

 

Der holländische Garten-Planer Piet Oudolf gehört zu den Leitwölfen der New Perennials, einer Garten-Stilrichtung, die mit Stauden und Gräsern mehrjährige Bepflanzungen kreiert, deren wichtigstes Element die Verbindung zur Natur ist. Der naturalistische Blick lässt Gärten entstehen, in denen Pflanzen sich in neuer Qualität präsentieren können.

 

Traditionell wurden die Farbe als wichtigste Eigenschaft geschätzt. Bei Piet Oudolf geht es um die Gestalt der Blüten- und Fruchtstände, die Form und Struktur ihrer Blätter und dann erst kommt die Farbe. Wenn die Bepflanzungen "ihre beste Zeit hinter sich haben" - im Herbst und Winter - wenn Regen und Wind alles andere drumherum aufgeweicht haben, wenn Farben verblasst sind, dann lassen Kälte und ungeahnte Strukturen das typische Bild des herbstlichen Vergehens entstehen.

 

Der ehemalige Gärtnereibesitzer Oudolf sammelte in Jahrzehnten beeindruckendes Wissen über Stauden und Gräser aus aller Welt. Seine gemusterten Pflanzenentwürfen taugen auch zum Kunstobjekt an der Wand. Doch der Holländer wandelt sie lieber in "eine Art Traumland" um, die vor allem im großflächigen öffentlichen Raum bezaubern. Zu den bekanntesten Werken Piet Oudolf gehört wahrscheinlich die High Line in New York.

Vision

Wer nicht gleich nach New York will, der findet gleich um die Ecke eindrucksvolle Oudolf-Werke. Im Hammer Maximilianpark realisierte Piet Oudolf seine Vision von Gartenkunst und Naturgestalten mit eigens für den Maxipark entworfenen Kompositionen. Teils in großen Gruppen zusammengepflanzt entfalten die Stauden und Gräser eine imposante Fernwirkung. Gezielte Wiederholungen takten den Rhythmus.

Drama

Gemäß seinem Credo, einen Garten nicht isoliert von seiner Umgebung zu betrachten, ließ sich der Gartenarchitekt für seine Rauminszenierungen von der bereits vorhandenen Kulisse des Maximilianparks mit prägnanten Gebäuden  inspirieren.  Dichten Baumbestand schafft eine dramatische Hintergrundkulisse und sorgt für ein zuweilen einzigartiges Spiel von Licht und Schatten.

wunderwelt

Der ständige Wechsel der Jahreszeiten macht aus den dynamischen Pflanzenkombinationen ein landschaftsarchetektonischen Perpetuum mobile. Der Verzicht auf einen Rückschnitt im Herbst zeigt  auch in der kalten Jahreszeit das strukturellen Konzept der Pflanzenkompositionen, eine winterliche Wunderwelt  insbesondere bei Schnee und Raureif.

 


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